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Kosmodrom Baikonur

Dieser Ort gehört zur Geschichte der gesamten Menschheit, hier wurde das Schicksal unserer Zivilisation entschieden, hier begann die neue Zeitrechnung im Leben der Erdbewohner.

In der Zeit vom 2. bis 4. Juni 2000 fanden in Baikonur (früher Leninsk) die Feierlichkeiten anläßlich des 45. Jahrestages des Kosmodroms statt. An Anfang der Bauarbeiten an diesem Objekt hat niemand geahnt, daß hier der Kosmodrom gebaut wird, daß von hier die Raketen in den Kosmos starten werden. Damals gab es im Russischen keinen solchen Begriff - Kosmodrom, eher ein Versuchsgelände, was eigentlich der Wirklichkeit entsprach. Als einer der Bauarbeiter mal Sergej Koroljow gefragt hatte, was sie hier bauen, hat er geantwortet: Ein Stadion. Das größte in der Welt!

Die 50er Jahre sind durch die Reihenfolge der Ereignisse gekennzeichnet, die letzten Endes zum sogenannten "kalten Krieg" zwischen den zwei Weltsystemen geführt hatten. In den USA wurde die Zahl der Kernsprengsätzen gezählt, die der Menge der strategischen Objekten in der UdSSR gleichwertig wären. Das ist unsere Geschichte…

Am 12. August 1953 wurde im Raum Semipalatinsk die erste sowjetische Wasserstoffbombe gesprengt. Der damalige stellvertretende Vorsitzende des Ministerrates Wjatscheslaw Malyschew kam nach Semipalatinsk, um mit eigenen Augen die zerstörende Kraft dieser Bombe zu sehen. Eben nach diesem Test entstand die Notwendigkeit, eine Rakete für den 4, 5 Tonnen schweren Kernsprengsatz zu schaffen. Damals war auch der Bestimmungsort für diese genannt – die USA. W.Malyschew zieht S.Koroljow zur Lösung dieser Aufgabe heran und schon nach zehn Tagen lag auf dem Koroljows Tisch die Skizze dieser Rakete, von einem jungen Gelehrten Sergej Krjukow gezeichnet. Diese Skizze wurde zur Grundlage der legendären Rakete R-7. W.Malyschew hatte diese Rakete nicht gesehen, er starb infolge der Strahlenkrankheit im Februar 1957, sechs Monate vor dem ersten Start. Der Verteidigungsminister, Marschall G.K.Shukow hat vor den Militärs die Aufgabe gestellt, einen passenden Ort für Raketentests zu finden. Und ein solcher Ort wurde gefunden – die Ausweichstelle Tjura-Tam in den endlosen Halbwüsten Kasachstans, von allen Augen versteckt und fast niemandem bekannt. 1955 haben die ersten Millitärbauleute unter dem Kommando vom Leutnant Deneshkin auf dieser Ausweichstelle Tjura-Tam die ersten Zelte aufgestellt. Die erste Wohnbaracke wurde im Mai 1955 gebaut. Heute steht an dieser Stelle die Büste des Generals Schubnikow, eines erfahrenen Militärbauingenieurs. Nach dem Krieg hat er die Errichtung des Monuments in Treptow-Park in Berlin geleitet. An Bau des Versuchsgeländes unter der Leitung von General Schubnikow nahm das ganze Land teil, an die 1000 Eisenbahnwagen kamen täglich nach Tjura-Tam.

Etwa 300 km von Tjura-Tam, nicht weit von der Siedlung Baikonur, wurde das Schein-Testgelände mit hölzernen Raketen-Attrapen gebaut, um die amerikanische Aufklärungsdienste irrezuführen. Doch einem amerikanischen Aufklärungsflugzeug U-2 gelang es, die Luftbildaufnahmen zu machen, auf denen die Startrampe gut zu sehen war.

Am 21. August 1957 wurde hier erfolgreich die interkontinentale ballistische Rakete R-7 gestartet.

Mit einer solchen Rakete wurde am 4. Oktober 1957 der erste künstliche Erdsatellit auf die Umlaufbahn gebracht. Eben damals entstand der Begriff Kosmodrom. Am 12. April 1961 startete Juri Gagarin im Raumschiff "Wostok" in den Kosmos. Der erste in der Geschichte der Menschheit kosmische Flug dauerte nur 108 Minuten, doch sie hatten ausgereicht, eine neue Zeitrechnung zu beginnen. In jenen Jahren bekommt der Kosmodrom den Namen "Baikonur" und die Stadt – den Namen "Leninsk".

Der Kosmodrom Baikonur kennt auch die tragischen Tage. Am 24. Oktober 1960 explodierte auf einem der Startplätze eine Rakete, die Zahl der Opfer erreichte nach verschiedenen Einschätzungen etwa 100 Menschen. Nach dem erfolgreichen Flug der ersten Frau Walentina Tereschkowa am 16.–19. Juni 1963 wurden am 24. Oktober 1963 sieben Menschen Opfer einer Raketenexplosion. Seit 1992 wurde der Kosmodrom fast stillgelegt, die Bewohner verließen die Stadt. 1994 hat Rußland den Kosmodrom zum neuen Leben erweckt, nachdem der Vertrag zwischen Rußland und Kasachstan über die Nutzung des Geländes für die nächsten 20 Jahre mit seiner weiteren Prolongierung geschloßen wurde. Dank den kosmischen Programmen Rußlands leben und entwickeln sich die Stadt und der Kosmodrom weiter. Heute ist Baukonur eine russische Insel in den Weiten Kasachstans, sogar Autos fahren hier mit den russischen Nummernschildern (RUS 94). Hier werden die Raketen für volkswirtschaftliche und wissenschaftliche Zwecke gestartet, die Abschußrampen in Plesezk (im Norden des europäischen Teils Rußlands) sind auf militärischen Starts spezialisiert.


"Asia Discovery" leistet keine Bürgschaft für die genauen Termine der Raketenstarts, in der Regel hängen sie von einer Reihe technischer oder finanzieller Ursachen ab.